Freitag, 24. Juni 2011

Ode an den Tunnel

In Wuppertal soll der Platz um den Bahnhof komplett umgestaltet werden.
Und natürlich gibt es auch bei diesem Bauprojekt viele Kritikpunkte.
Ein Kritikpunkt ist beispielsweiße der Wegfall des Tunnels vom Hauptbahnhofs zur Innenstadt. Und um mal zu verdeutlichen, wie tragisch dieser Wegfall ist, habe ich mich mal dichterisch betätigt.


Ode an den Tunnel

Du Schönheit dieser Stadt,
wie sie sonst keine hat.
Durch dich darf ich oft geh'n,
gern bleib ich staunend steh'n.

Wenn ich per Bahn anreis,
führst du mich in die Stadt!
Du machst mich tierisch heiß,
ein Tunnel so schön,
wie ihn sonst niemand hat.

Dein wohliger Duft, so verführerisch so angenehm.
Am besten solltest du nie zu Ende gehen!
Deine tollen Geschäfte laden zum flanieren ein
am liebsten würde ich immer in dir sein!

Du schönster Tunnel von allen,
dem Umbau wirst du zum Opfer fallen!
Alsbald muss ich mich von dir trennen,
ich könnte die ganze Zeit nur flennen!

Liester Tunnel ich liebe dich
geh nicht fort, lass mich nicht im Stich!
Doch ich weiß, du musst geh'n
und lässt mich allein im Regen steh'n!

Mein liebster Tunnel lebe wohl.
Und wer die Geschichte glaubt, der ist hohl.
©Martin Winter


Infos zu Umbau gibt es auf folgenden Seiten:
Auf den Seiten werdet ihr auch Bilder von der aktuellen Situation finden.
Bildet euch selbst eine Meinung, ob dieser Zustand wirklich erhaltenswert ist.
Für mich ist dieser Umbau eine große Bereicherung für die Stadt!

Mittwoch, 15. Juni 2011

Die Mügstener Brücke - Bahn holt Kostenvoranschlag für Beton-Neubau

"Den zweiten Weltkrieg hat sie überstanden, aber ein Grube brachte sie zum Sturz!" So, oder so ähnlich könnten am 21. März 2047 die Schlagzeile in allen Regionalblättern des bergischen Landes aussehen.

Die Mügstener Brücke, die nun schon seit über 200 Tagen gesperrt ist könnte durch einen Neubau ersetzt werden. Jedenfalls hat die DB als Betreiber der Brücke schon einen Kostenvoranschlag für einen Neubau aus Beton eingeholt.
Die sehr kostenaufwändige Sanierung wird diskutiert. Im Falle eine Neubaus könnte die alte Brücke als Indudriedenkmal (ohne weitere Nutzung) bestehen bleiben. Die Frage ist nur, wer dann die Wartungskosten für eine stillstehende Brücke übernimmt und wer sich die Brücke ansehen will, wenn sie von einem Betonklotz "geziert" wird.
Über kurz oder lang, käme der Neubau einem Abriss gleich.

Soweit darf es nicht kommen!
Wir reden hier von einem Industriedenkmal, der höchsten Eisenbahnbürcke Deutschland. In wohl keinem Bauwerk in Deutschland vereint sich deutsche Ingenieurskunst mit dem alten deutschen Stahlhandwerk so sehr wie bei diesem Bauwerk. Das soll wirklich "abgerissen" werden?
Die Franzosen bessern ihren Eifelturm auch ständig aus, warum soll das bei dieser Brücke nicht gehen? Wenn die das können, können wir das doch auch! Wir haben auch hier in NRW führende Stahlproduzenten. Vor 114 Jahren war ein Neubau möglich, und heute soll eine Sanierung nicht möglich sein? Manchmal habe ich das Gefühl es wird so getan, als ob der deutsche Stahl heute viel schlechter ist als damals oder als ob die deutschen Ingenieure heute nichts mehr drauf haben! Das kann ich mir alles beim besten Willen nicht vorstellen.


Was die Position der Bahn betrifft. Sie zerstört noch all ihre Bauwerke aus ihrer Blütezeit und damit auch ihrer eigene Vergangenheit. Sie betreiben einen ständigen Rückbau ihrer Infrastruktur. Eine bessere Werbung für das Automobil, als die aktuelle Politik der Bahn kann es gar nicht geben. Natürlich ist es in manchen Situationen gut alten Stahl loszuwerden, aber genau so schlecht ist es die Brücken der Vergangenheit einzureisen. Die führenden Personen in diesem Unternehmen sollten sich mal etwas mehr mit der Vergangenheit auseinandersetzten und sich genau überlegen, warum "ihr" Unternehmen da steht, wo es steht. In keiner gesunden Familie kommt jemand auf die Idee ein Fotoalbum mit Familienfotos zu verbrennen, weil er gerade Platz im Regal braucht.
Natürlich ist der Preis für eine Ausbesserung nicht niedrig, aber die Geschichte, die in diesem Bauwerk steckt und die touristische Attraktivität machen es aus meiner Sicht unersetzlich.

Links zum Thema:
WZ: Müngstener Brücke: Neubau für bis zu 50 Millionen Euro?
WZ: Müngstener Brücke: Die Schwebebahn als Vorbild?
Wikipedia: Müngstener Brücke

Sonntag, 30. Januar 2011

Aus dem Leben eines Übungsgruppenleiters

Seid Anfang dieses Semesters bin ich Übungsgruppenleiter an meiner Universität und betreue dort die praktischen Übungen zu der Veranstaltung "Internettechnologien". Doch hin und wieder taucht mal ein Problem auf, wenn man z.B. mal eine Frage nicht direkt beantworten kann.
Ein Problem ganz anderer Art tauchte schon in einer meiner ersten Stunden auf. Der Administrator hat an den quota-Einstellungen aller Benutzerkonten herum gespielt und den erlaubten Speicherbedarf für alle etwas erhöht. Während dieser Aktion stand ich im Computerraum und war etwas ratlos, weil ich von dieser Aktion nichts wusste und dadruch für einen kurzen Moment, im gesamten Raum keiner mehr in der Lage war irgendwelche Dateien zu speichern.
Seid dem war ich von derlei Problemen verschont geblieben.
Erst letzten Donnerstag war es wieder so weit. Gegen 14:15 begann ich wie üblich mit der Übungsstunde. Ca. eine Stunde später segnete die Birne im Beamer das zeitliche, was sie schon seit Monaten angekündigt hatte. Also musste von nun an improvisiert werden. Das war auf Grund einer raltiv geringen Teilnehmerzahl kein Problem. Aber dabei blieb es nicht! Kurz vor Ende der Stunde schmierte noch der Mailserver der Uni ab, was bei der Aufgabe "verschlüsselte E-Mail an Übungsgruppenleiter" senden, relativ unpraktisch ist, aber machen konnte ich auch nichts. Zum Glück habe ich nächste Woche noch mal eine Stunde.
Eine Bitte hätte ich allerdings trotzdem:

Liebes ZIM,
wenn Sie das nächste mal vorhaben, den Mailserver abzuschießen,
dann tun sie das bitte nicht während meiner Übungsgruppenstunde.
Darüber würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen
Martin Winter